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Mittwoch, 12. November 2014
L*goesKanada
mylal, 05:19h
Ja wie bereits erwähnt befinde ich mich im Moment in Kanada und wies mich hier hin verschlagen hat, das kommt jetzt...
Seit ich ungefähr 12-13 Jahre alt war gab es immer, IMMER diesen Wunsch nach dem Abitur ins Ausland zu gehen für eine gewisse Zeit. Und da meine Person einer dieser Menschen ist die solche Dinge (damals zumindest) noch sehr durchdacht hat und immer sofort gleich anfängt Pläne und Möglichkeiten zur Durchführung zu schmieden, lag ich damals dann bereits meinen Eltern in den Ohren und habe das Thema Ausland unentwegt immer wieder angeschnitten.
Ursprünglicher Plan: Au-pair für 1 Jahr in USA
Endergebnis: Schülerin an einer High School in Kanada
tja, was soll ich sagen, in den Jahren bis heute ist einiges passiert,...
Unter anderem habe ich meinen Freund M* kennengelernt und eine neue/alte Beste Freundin wieder gewonnen und bin plötzlich nicht mehr mit meinen Eltern auf einer Wellenlänge gewesen.
Meine Eltern in der Ablehnung meinem Freund gegenüber und kopfschüttelnd über meinen "Lebens- und Wesenswandel" sehr darum bemüht mich an alte/neue Träume und meine Pläne zu erinnern und sehr besorgt das irgendwann Reue und das Gefühl etwas und Chancen verpasst zu haben, mich drängend und schubsend in mein wohl ach so offensichtliches Glück.
Ich muss zugeben das mein Freund mich verändert hat, aber das passiert, man will mit der Person die man liebt viel Zeit verbringen weil man eigentlich genau weiß das die Familie einen eh nie wirklich los wird. Mein Papa völlig verletzt und angegriffen hat dicht gemacht und dieses unsichtbare Band zwischen Vater und Tochter und diese Verbindung und all das "Über-Dinge-hinwegsehen" war dahin.
Ich zwischen den Stühlen und alle irgendwie überfordert und trotzdem gab es noch immer diese Träume und Pläne aber waren das noch meine?
Mir wars egal ob es meine oder sonst wem seine waren ich hatte irgendwie das Gefühl meine Eltern vielleicht bereits zu oft enttäuscht und sitzen gelassen zu haben, dass wenn ich jetzt nicht den endgültigen Beweis erbringe das ich noch immer die "alte L*" bin und noch immer die Tochter bin die anscheinend so viel besser war, ich sie ganz verlieren würde und sie so unendlich und unwiderruflich enttäuscht von mir wären.
Und ich bin ganz ehrlich, mich selbst hab ich auch gefragt, willst du das, machst du das, bereust dus, egal wie du dich entscheidest und ich glaube egal wie ich mich entschieden hätte Reue wäre immer in Situationen und Momenten aufgeblitzt ob man das nun möchte oder nicht.
Nach ewigem Hin und Her und "Mach doch" und "Du musst noch" und "Jaahaaa okaaay" hab ich dann Informationen besorgt und da das Au-pair-Ding dann doch schon länger Geschichte war und USA meistens über Agenturen und ohne Einfluss und "nur Leute die in Deutschland noch zur Schule gehen" läuft, stand ich dann da nach jedem Strohhalm greifend und am Rande der Verzweiflung.
Ein Kumpel von mir war hier letztes Jahr also bequem wie man ist holt man sich da die Infos macht alles genauso und schwupps zwei Tage später kam die Bestätigung das ich angenommen wurde.
In dem Moment, meine Welt war dumpf, ich hab mich einerseits gefreut aber andererseits bis dahin alles ausgeblendet gehabt. So sehr mit dem Gedanken befasst es allen irgendwie recht zu machen einfach mal alles andere vergessen und nicht an die Konsequenzen, ja, nicht mal an mich selbst gedacht.
Monate und viele Beziehungskrisen und Phasen der Verdrängung später mit vielen Flugumbuchungen stand dann endgültig der Termin.
Vor besagtem Tag, beziehungsweise WOCHEN vor besagtem Tag schon fast jeden Tag traurig und melancholisch und immer gedacht "vielleicht ist das heute das letzte Mal das..." .
Aber so heimtückisch wie die Zeit nun mal ist vergeht sie entweder gar nicht oder rasend schnell und ratet mal was der Fall war...
Ende August stand ich also am Flughafen, noch immer am verdrängen (man glaubt es kaum...ich bin am Flughafen und denke noch immer "Alles ist gut" "Alles halb so schlimm" "Sei fröhlich" "Fühlt sich an wie Urlaub" ) , die Verabschiedungsprozedur mit den Eltern schon hinter mir, mit meiner Mama schon geheult und die erste Etappe scheint geschafft...
Nachdem der Koffer dann auch aufgegeben ist und die Zeit langsam drängt heißt es Abschied nehmen von meinem Freund und meiner besten Freundin.
Ich hab selten so tiefen Schmerz seelisch und körperlich verspürt, selten hat alles in mir geschrien "Renn solange du noch kannst und leb allein im Wald oder sonst wo, du kommst schon durch, aber das hier ist falsch!".
Trotzdem lief alles danach automatisch ab, automatisch kam ich durch Passkontrollen und Gates und in mein Flugzeug.
In dem Moment als ich diese beiden Personen die "meine Welt" ausmachen nicht mehr sehen konnte, in dem Moment ist "meine kleine Welt" untergegangen und zerbrochen.
Der Zwischenstopp in Montreal hat sich als rieeeeesen Fiasko herausgestellt und die Polizisten spielen dort anscheinend gerne BigBoss...auf jeden Fall hatte ich einen Flug zu bekommen und musste davor aber noch BEWEISEN das ich wirklich vorhabe zur Schule zu gehen, damit ich mein Visum überhaupt bekomme. (MEIN RAT: Druckt alle E-Mails, alles alles ALLES aus was ihr je zugeschickt bekommt von der Agentur, der Schule was auch immer!!!!) Ich musste letzten Endes meinen Laptop (MEIN RAT 2.0: Habt den Laptop bei solchen Reisen griffbereit, das erleichtert die Beweisführung und ist nie falsch...) hochfahren (der "nette" Mann von der Polizei hätte mir auch gleich erzählen können das es hier Wi-Fi gibt und mich nicht wie einen begossenen Pudel vor 100 Leuten drei mal einfach mit mir selber stehen lassen müssen) und E-Mails vorlegen als Beweis.
Nachdem der "nette" Polizist dann so freundlich war mir meinen Stempel endlich zu geben, musste ich ins Flugzeug rennen (RENNEN!!!) (Mit 15kg Handgepäck..) und kam kurz vor dem Kollabieren dort an. Nachdem ich den "Walk of shame" (Passagiere die zu spät kommen und auf die ein ganzes Flugzeug wartet sind nicht gerade beliebt) hinter mich gebracht hatte ging die Reise auch "schon" weiter.
Nach 17h auslaugender Reise und nach all dem Stress war ich Gott froh als ich ENDLICH gelandet bin und meiner Gastmutter das erste Mal gegenüber treten durfte...
Ja das war die Reise und ein wenig Hintergrund dazu wie es mich, das kleine Kaffkind in die weite Welt verschlagen hat, mehr zu was danach alles passiert ist kommt die Tage...
Seit ich ungefähr 12-13 Jahre alt war gab es immer, IMMER diesen Wunsch nach dem Abitur ins Ausland zu gehen für eine gewisse Zeit. Und da meine Person einer dieser Menschen ist die solche Dinge (damals zumindest) noch sehr durchdacht hat und immer sofort gleich anfängt Pläne und Möglichkeiten zur Durchführung zu schmieden, lag ich damals dann bereits meinen Eltern in den Ohren und habe das Thema Ausland unentwegt immer wieder angeschnitten.
Ursprünglicher Plan: Au-pair für 1 Jahr in USA
Endergebnis: Schülerin an einer High School in Kanada
tja, was soll ich sagen, in den Jahren bis heute ist einiges passiert,...
Unter anderem habe ich meinen Freund M* kennengelernt und eine neue/alte Beste Freundin wieder gewonnen und bin plötzlich nicht mehr mit meinen Eltern auf einer Wellenlänge gewesen.
Meine Eltern in der Ablehnung meinem Freund gegenüber und kopfschüttelnd über meinen "Lebens- und Wesenswandel" sehr darum bemüht mich an alte/neue Träume und meine Pläne zu erinnern und sehr besorgt das irgendwann Reue und das Gefühl etwas und Chancen verpasst zu haben, mich drängend und schubsend in mein wohl ach so offensichtliches Glück.
Ich muss zugeben das mein Freund mich verändert hat, aber das passiert, man will mit der Person die man liebt viel Zeit verbringen weil man eigentlich genau weiß das die Familie einen eh nie wirklich los wird. Mein Papa völlig verletzt und angegriffen hat dicht gemacht und dieses unsichtbare Band zwischen Vater und Tochter und diese Verbindung und all das "Über-Dinge-hinwegsehen" war dahin.
Ich zwischen den Stühlen und alle irgendwie überfordert und trotzdem gab es noch immer diese Träume und Pläne aber waren das noch meine?
Mir wars egal ob es meine oder sonst wem seine waren ich hatte irgendwie das Gefühl meine Eltern vielleicht bereits zu oft enttäuscht und sitzen gelassen zu haben, dass wenn ich jetzt nicht den endgültigen Beweis erbringe das ich noch immer die "alte L*" bin und noch immer die Tochter bin die anscheinend so viel besser war, ich sie ganz verlieren würde und sie so unendlich und unwiderruflich enttäuscht von mir wären.
Und ich bin ganz ehrlich, mich selbst hab ich auch gefragt, willst du das, machst du das, bereust dus, egal wie du dich entscheidest und ich glaube egal wie ich mich entschieden hätte Reue wäre immer in Situationen und Momenten aufgeblitzt ob man das nun möchte oder nicht.
Nach ewigem Hin und Her und "Mach doch" und "Du musst noch" und "Jaahaaa okaaay" hab ich dann Informationen besorgt und da das Au-pair-Ding dann doch schon länger Geschichte war und USA meistens über Agenturen und ohne Einfluss und "nur Leute die in Deutschland noch zur Schule gehen" läuft, stand ich dann da nach jedem Strohhalm greifend und am Rande der Verzweiflung.
Ein Kumpel von mir war hier letztes Jahr also bequem wie man ist holt man sich da die Infos macht alles genauso und schwupps zwei Tage später kam die Bestätigung das ich angenommen wurde.
In dem Moment, meine Welt war dumpf, ich hab mich einerseits gefreut aber andererseits bis dahin alles ausgeblendet gehabt. So sehr mit dem Gedanken befasst es allen irgendwie recht zu machen einfach mal alles andere vergessen und nicht an die Konsequenzen, ja, nicht mal an mich selbst gedacht.
Monate und viele Beziehungskrisen und Phasen der Verdrängung später mit vielen Flugumbuchungen stand dann endgültig der Termin.
Vor besagtem Tag, beziehungsweise WOCHEN vor besagtem Tag schon fast jeden Tag traurig und melancholisch und immer gedacht "vielleicht ist das heute das letzte Mal das..." .
Aber so heimtückisch wie die Zeit nun mal ist vergeht sie entweder gar nicht oder rasend schnell und ratet mal was der Fall war...
Ende August stand ich also am Flughafen, noch immer am verdrängen (man glaubt es kaum...ich bin am Flughafen und denke noch immer "Alles ist gut" "Alles halb so schlimm" "Sei fröhlich" "Fühlt sich an wie Urlaub" ) , die Verabschiedungsprozedur mit den Eltern schon hinter mir, mit meiner Mama schon geheult und die erste Etappe scheint geschafft...
Nachdem der Koffer dann auch aufgegeben ist und die Zeit langsam drängt heißt es Abschied nehmen von meinem Freund und meiner besten Freundin.
Ich hab selten so tiefen Schmerz seelisch und körperlich verspürt, selten hat alles in mir geschrien "Renn solange du noch kannst und leb allein im Wald oder sonst wo, du kommst schon durch, aber das hier ist falsch!".
Trotzdem lief alles danach automatisch ab, automatisch kam ich durch Passkontrollen und Gates und in mein Flugzeug.
In dem Moment als ich diese beiden Personen die "meine Welt" ausmachen nicht mehr sehen konnte, in dem Moment ist "meine kleine Welt" untergegangen und zerbrochen.
Der Zwischenstopp in Montreal hat sich als rieeeeesen Fiasko herausgestellt und die Polizisten spielen dort anscheinend gerne BigBoss...auf jeden Fall hatte ich einen Flug zu bekommen und musste davor aber noch BEWEISEN das ich wirklich vorhabe zur Schule zu gehen, damit ich mein Visum überhaupt bekomme. (MEIN RAT: Druckt alle E-Mails, alles alles ALLES aus was ihr je zugeschickt bekommt von der Agentur, der Schule was auch immer!!!!) Ich musste letzten Endes meinen Laptop (MEIN RAT 2.0: Habt den Laptop bei solchen Reisen griffbereit, das erleichtert die Beweisführung und ist nie falsch...) hochfahren (der "nette" Mann von der Polizei hätte mir auch gleich erzählen können das es hier Wi-Fi gibt und mich nicht wie einen begossenen Pudel vor 100 Leuten drei mal einfach mit mir selber stehen lassen müssen) und E-Mails vorlegen als Beweis.
Nachdem der "nette" Polizist dann so freundlich war mir meinen Stempel endlich zu geben, musste ich ins Flugzeug rennen (RENNEN!!!) (Mit 15kg Handgepäck..) und kam kurz vor dem Kollabieren dort an. Nachdem ich den "Walk of shame" (Passagiere die zu spät kommen und auf die ein ganzes Flugzeug wartet sind nicht gerade beliebt) hinter mich gebracht hatte ging die Reise auch "schon" weiter.
Nach 17h auslaugender Reise und nach all dem Stress war ich Gott froh als ich ENDLICH gelandet bin und meiner Gastmutter das erste Mal gegenüber treten durfte...
Ja das war die Reise und ein wenig Hintergrund dazu wie es mich, das kleine Kaffkind in die weite Welt verschlagen hat, mehr zu was danach alles passiert ist kommt die Tage...
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AboutMe
mylal, 04:43h
Hallo ihr da Draußen,
ich habe mich sehr spontan und ganz kurzfristig zu einem Blog entschieden und hier bin ich.
Ich bin L und wohne im Süden Deutschlands, nach dem Abitur hat es mich wie unzählige andere auch ins Ausland verschlagen. Im Moment sitze ich also in Kanada und besuche eine High School.
Getrennt von der Heimat und "meiner kleinen Welt" mit Freunden und Freund bin ich nun schon seit 74 Tagen also gute 3 Monate. Wies mir hier geht und was sonst so los ist kommt nach und nach und wer weiß vielleicht liest das ja sogar wirklich jemand? (haha)
Mein Leben, besonders meine Kindheit war von außen betrachtet sicher perfekt und an sich war sie wirklich behütet und ich kann daran nicht viel meckern aber das ein oder andere einprägsame Erlebnis gab es schon früher. Aufgewachsen bin ich auf dem Dorf, also wirklich Dorf (mehr Kühe als Einwohner) (Jeder kennt Jeden und dessen Leichen im Keller). Zukunft?
Die quälende Frage was als nächstes kommt und was man mit seinem Leben anfängt nachdem die Schule das Leben 12 Jahre lang beherrscht hat ist allgegenwärtig aber was soll ich sagen, ich hatte einen Plan...
ich habe mich sehr spontan und ganz kurzfristig zu einem Blog entschieden und hier bin ich.
Ich bin L und wohne im Süden Deutschlands, nach dem Abitur hat es mich wie unzählige andere auch ins Ausland verschlagen. Im Moment sitze ich also in Kanada und besuche eine High School.
Getrennt von der Heimat und "meiner kleinen Welt" mit Freunden und Freund bin ich nun schon seit 74 Tagen also gute 3 Monate. Wies mir hier geht und was sonst so los ist kommt nach und nach und wer weiß vielleicht liest das ja sogar wirklich jemand? (haha)
Mein Leben, besonders meine Kindheit war von außen betrachtet sicher perfekt und an sich war sie wirklich behütet und ich kann daran nicht viel meckern aber das ein oder andere einprägsame Erlebnis gab es schon früher. Aufgewachsen bin ich auf dem Dorf, also wirklich Dorf (mehr Kühe als Einwohner) (Jeder kennt Jeden und dessen Leichen im Keller). Zukunft?
Die quälende Frage was als nächstes kommt und was man mit seinem Leben anfängt nachdem die Schule das Leben 12 Jahre lang beherrscht hat ist allgegenwärtig aber was soll ich sagen, ich hatte einen Plan...
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